Heute war ein phantastischer Tag!
Die Strecke nach Oamaru – unsere nächste Station – wäre eigentlich nicht besonders lang gewesen, doch wir wollten einen ordentlichen Umweg fahren 😉
So waren wir dann insgesamt etwa 17 Stunden auf den Beinen, aber es hat sich absolut gelohnt!
Wir kamen vorbei an einem Meer verschiedenfarbiger & wunderbar intensiv duftender Lupinen.
Von hier aus war es nicht mehr weit zum Lake Tekapo,
der – selbst auf 720 m Höhe liegend – von bis zu 1.900 m hohen Bergen der Neuseeländischen Alpen umgeben ist.
Er ist ein ehemaliger Gletschersee,
der von den Schmelzwässern mehrerer Gletscher gespeist wird & so seine milchig-türkise Färbung erhält.
Direkt am Lake Tekapo, im gleichnamigen Ort (369 Einwohner), befindet sich die kleine, 1935 erbaute Kirche Church of the Good Shepherd.
In ihrem schlichten Innenraum befinden sich rechts & links lediglich 5 Holzbänke, auf denen jeweils etwa 4 Personen Platz nehmen können & die Kirche enthält keinen Schmuck, denn das ist aufgrund des überragenden Altarbildes überhaupt nicht nötig!
Statt eines klassischen Altarbildes befindet sich nämlich in der natürlichen kleinen Kirche
ein großes dreigeteiltes Panoramafenster,
das den Blick auf die atemberaubende Berg- & Gletscherseelandschaft der Neuseeländischen Alpen frei gibt. – Das absolut schönste Altarbild, das wir bisher gesehen haben!
Vom Lake Tekapo fuhren wir weiter zum Lake Pukaki, dem größten ehemaligen Gletschersee in der Region.
Er ist (wie Lake Tekapo) durch einen sich zurückziehenden Gletscher entstanden, dessen Tal durch die Endmoräne blockiert wurde.
Lake Pukaki wird durch die Schmelzwässer des nahe am Berg Aoraki gelegenen Tasman-Gletschers, die durch den Tasman River zum See fließen, gespeist.
Der feine durch den Gletscher verursachte Abrieb des Gesteins wird dabei in den ehemaligen Gletschersee geschwemmt & lässt diesen bei Sonnenlicht milchig-türkis erscheinen. (Bei Fehlen einer direkten Verbindung zum Gletscher wäre diese Färbung nicht zu sehen.)
Der 35 km nördlich des Lake Pukaki in den Neuseeländischen Alpen gelegene Aoraki (Mount Cook) ist mit 3.754 Metern der höchste Gipfel Ozeaniens
& war bei dem sonnigen Wetter, das wir hatten, sehr gut über dem See zu sehen 🙂
Wir konnten uns nur schwer von diesem wunderschönen Anblick lösen,
doch da wir heute gern auch noch Pinguine sehen wollten, mussten wir am Spätnachmittag aufbrechen.
Wir hielten unterwegs bei unserer Fahrt durch das Waitaki Valley
noch bei Takiroa, einem der wenigen Orte, an denen Rock Art der Maori erhalten geblieben ist.
Anschließend schafften wir es tatsächlich noch, zur Abenddämmerung am Bushy Beach bei Oamaru anzukommen, wo die sehr seltenen Gelbaugenpinguine (Yellow-eyed Penguin), die in Neuseeland endemisch sind, zu dieser Zeit an Land gehen.
Der Strand war zu ihrem Schutz gesperrt, doch von oberhalb gelegenen Aussichtspunkten konnten wir den Strand gut überblicken.
Und nach geduldigem Warten konnten wir schließlich insgesamt zwei der seltenen Pinguine aus dem Wasser an den Strand watscheln sehen!
Doch es gibt noch weitere Pinguine in Oamaru – und zwar die deutlich weiter verbreiteten Zwergpinguine (= Blue Penguins), die wir auch in Tasmanien schon haben beobachten können & die erst in der Dunkelheit aus offener See zurückkommen.
Wir machten uns also auch noch auf den Weg zu dem kleinen Hafen Oamarus & sahen bereits bei der Ankunft auf dem dortigen Parkplatz einen ersten Pinguin über die Straße laufen…
Es folgten viele viele weitere Zwergpinguine, die alle allabendlich zunächst über (das Hafenbecken befestigende) Felsen klettern, einen Gehweg & eine durchaus befahrene Straße überqueren müssen, um zu ihren – im schützenden Gebüsch nach ihnen rufenden – hungrigen Jungtieren zu gelangen.
Ein wahrer täglicher Hürdenlauf für die kleinste Pinguinart der Welt!
In diesem Jahr verbrachten wir den 24. Dezember also an Gletscherseen & mit Pinguinen!
Und es war einer der wundervollsten Tage unserer Reise 🙂
Das ist doch mal ein völlig anderes Weihnachten als wir es hier erleben, was man so immer in Erinnerung behält und auch genau auf dem Tag 4 Monate her.
Ja, es ist wunderbar, diese Erinnerung zu haben!
Und stimmt, es sind auf den Tag bereits 4 Monate her! Das hatten wir noch gar nicht gemerkt. 🙂
Unglaublich …